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Erschienen auch im GS Motorrad Magazin
Text: Isabel Wodrig, Werner Kirchhoff
Fotos: ADDI creare-imagos
Die Rügen-Tour entlang den Stränden und durch die romantische Insellandschaft Rügens startet in der MOTOBIKE-AREA des Altstadt Hotels zur Post Stralsund. Heißt also erstmal einen kurzen Berg erklimmen. Aber das war´s dann auch schon, es ist nämlich nur der kleine Anstieg heraus aus der großen Bikerfreundlichen Tiefgarage des Altstadthotels.
Die Hansestadt Stralsund und das „Altstadt Hotel zur Post Stralsund“
Als ideale Quartierempfehlung für die Erlebnis-Tour Stralsund/Rügen steht das „Altstadt Hotel zur Post Stralsund“ zur Verfügung. Zentral im historischen Stralsunder Stadtkern am Neuen Markt gelegen, ist es fußläufiger Ausgangsort für alle Besucher, die gern inmitten des Stadttrubels wohnen und auch noch am Abend unterwegs sein möchten, ohne lange Rückwege einplanen zu müssen.
Das privat geführte Altstadt Hotel zur Post mit 100 Komfortzimmern, acht Studios/Appartements und Ferienwohnungen, Restaurant und Bar Hemingway präsentiert sich, den Traditionen der Hanse verpflichtet, gastfreundlich und weltoffen. Die Möglichkeit, das Altstadt Hotel bequem anzufahren und einen Parkplatz direkt in der hauseigenen Tiefgarage belegen zu können, spricht als Stralsunder Besonderheit ohnehin für sich. Die darin geschaffene MOTOBIKE-AREA allerdings hat eine ganz besondere Resonanz – Gastzitat: „Der Oberknaller!“ – entwickelt.
Stralsund - Rothenkirchen - Ummanz - Gingst - Wiek - Kap Arkona - Lohme - Sassnitz - Karow - Putbus - Lauterbach - Garz - Stralsund
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Durch die Alleen
Um es gleich vorwegzunehmen: Alleenstraße bedeutet heute nicht mehr zwingend Kopfsteinpflaster. Bis auf wenige, nur ganz kurze Streckenabschnitte ist der Rügener Teil der Deutschen Alleenstraße asphaltiert, gut ausgebaut sowie in einwandfreiem Zustand – also höchst angenehm zu befahren.
Über den Strelasund SÜDWEST- UND WEST-RÜGEN
Von Stralsund über die Hochbrücke. Von der höchsten Stelle aus, direkt unter dem Pylon auf circa 42 Metern, eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick in alle Richtungen.
Den südlichen Teil Rügens zeichnet vor allem sein stilles Hinterland am Strelasund bzw. am Kubitzer Bodden aus. Hier sind keine Touristenscharen unterwegs und es ist möglich, in Ruhe kleinere Straßen und Feldwege abzufahren und zwischendurch einfach nur einmal an einem menschenleeren Strand zu sitzen.
NORD-RÜGEN
Wittower Fähre und Hafen Wiek
Hier heißt es cruisen in Richtung Gingst über schöne Landwege über Silenz bis Trent und hin zur Wittower Fähre Trent/Wiek, die auf die nördliche Rügener Halbinsel Wittow führt.
Auf der kleinen Autofähre werden Motorradfahrer von den Mitarbeitern der Reederei Weiße Flotte immer besonders freundlich aufgenommen. Man hilft meist sogar, die Motorräder schön in Pose zu stellen, damit einige Aufnahmen während der kurzen Überfahrt gemacht werden können.
Nach dem Verlassen der Fähre geht es über den Ort Wiek, der übrigens im Jahr 1819 einmal als das bevölkerungsreichstes Dorf Rügens galt.
Hier lassen sich abends, von der neuen Promenade aus über den Wieker Bodden blickend, tolle Sonnenuntergänge direkt über der Ostsee hinter Dranske und Hiddensee erleben.
Kap Arkona und Vitt
Von der West- auf die touristisch bekanntere Ostseite durchquert man den Norden der Insel bestenfalls durch das „Windland“, heißt auf halbem Weg von Wiek nach Dranske am Schifferkrug in Kuhle unbedingt rechts abbiegen!
Das Kap Arkona ist eine der bekanntesten Rügener Touristenattraktionen und gleichzeitig das Nordkap Deutschlands.
Ein besonderes Schmankerl erlebt man dann noch mit einem Abstecher in das, wie abgeduckt in einer Uferschlucht der Steilküste Arkona liegende, Fischerdorf Vitt. Jeder Tourist wird von dem reetgedeckten Fischerdorf beeindruckt sein und sich dessen Charme kaum entziehen können. Aufnahmen für das Familienalbum erwünscht!.
Von hier aus geht es sozusagen zwangsläufig zurück durch Putgarten, über Altenkirchen, wo sich mit der romanischen, dreischiffigen Pfeiler-Basilika von 1168 die älteste und schönste Pfarrkirche Rügens befindet, nach Juliusruh.
Juliusruh und Glowe
Das Seebad Juliusruh zählt mit über 2000 Sonnenstunden pro Jahr zu den sonnenreichsten Orten Deutschlands. Namensgeber Julius von der Lancken legte den Park Juliusruh samt Herrenhaus 1795 ursprünglich als Barockpark an, der später zum Landschaftspark umgestaltet wurde.
Am Strand der Meerenge Schaabe, die zwischen den beiden Orten Breege-Juliusruh und Glowe liegt erstreckt sich die fast zwölf Kilometer, während der letzten 4500 Jahre entstandene, Nehrung. Der traumhaft feine, durch die Meeresbrandung aufgespülten Sand lagert sich ab bildet eine riesige natürliche Badebucht.
Hier bringt die danach liegende kurvenreiche Straße auf der Meerenge gehörigen Fahrspaß. Im staatlich anerkannten Erholungsort Glowe, am Ende, von Nord nach Süd gesehen, des langen Sandstrandes befindet sich das Strandrestaurant „Ostseeperle“, ein Bauwerk der architektonischen Moderne des berühmten Betonschalen-Baumeisters Ulrich Müther in Form einer angekippten Hyparschale von 1968, deren Fensterfront sich zur See hin öffnet.
NORDOST-RÜGEN
Die nordöstliche Halbinsel Jasmund mit der sich auf circa 15 Kilometern zwischen Lohme und Sassnitz erstreckenden wildromantischen Kreideküste ist der bekannteste Ort der Insel Rügen. Der 118 Meter hohe Kreidefelsen Königsstuhl, das Wahrzeichen der Insel, befindet sich inmitten des etwa 30 Quadratkilometer umfassenden Nationalparks, dessen ursprüngliche Alte Buchenwälder seit 2011 auf der Weltnaturerbe-Liste verzeichnet sind.
Jasmund - über den Königsstuhl nach Sassnitz
Mit dem südlich gelegenen Ziel Sassnitz geht es von hier ab Richtung Nationalpark Jasmund. Entlang des vom Kiefernwald gesäumten Strandes genießt man die gerade wieder gut ausgebaute Strecke bis Glowe und biegt gleich danach links ab. Zum Königsstuhl geht es vorbei an Lohme. Hier schlägt das Bikerherz sofort höher, denn neben dem wunderschönen Höhenblick vom Lohmer Steilufer aufs Wasser fährt man auf der neu gebauten Straße mit ihren vielen Kurven, welche zunächst – zumindest für hiesige Verhältnisse – ganz schön bergauf und nach Sassnitz wieder entsprechend bergab führt. Erst am Beginn von Sassnitz gibt es dann wieder ein kurzes Stück unebenes Kopfsteinpflaster.
Einen Besuch des Königsstuhls oder der Victoriasicht während der Motorradtour einzuplanen, ist jedoch eher ungeeignet, denn ab dem Parkplatz Hagen führt der Fußweg noch circa einen Kilometer durch den Jasmunder Nationalparkwald.
Herrlich ist die Einfahrt nach Sassnitz, während man von oben über den großen Hafen hinweg den Blick auf die Ostsee genießt. Dennoch heißt es aufgepasst, denn die Hafenstraße ist weiterhin kopfsteingepflastert. Einfach mal anhalten und das maritime Fischerei-Szenario vor der Kulisse der alten Schiffe mit ihren Fischbrötchenverkäufern genießen. Das Flair des für Rügener Verhältnisse großen Sassnitzer Stadthafens mit seiner modernen geschwungenen Fußgänger-Hängebrücke, die seit 2007 aus der Höhe des Altstadtzentrums direkt in den Hafen hinunterführt, ist ein ganz besonderes. Irgendwie bekommt man beim Anblick der offenen Ostsee und dem Wissen um die Fährverbindungen nach Skandinavien und ins Baltikum automatisch ein bisschen Fernweh.
SÜD-RÜGEN
Über Mukran nach Prora
Von Sassnitz aus fährt man in südlicher Richtung vorbei am Fährhafen von Mukran durch das Gebiet Schmale Heide. Diese Nehrung ist durch Ablagerungen nach der letzten Eiszeit entstanden, zwischen der Ostsee und dem Kleinen Jasmunder Bodden bildeten sich dabei nach und nach mehrere Strandwälle. Dort zwischen Mukran und Prora liegt auch das so genannte „Steinerne Meer“, die großen Rügener Feuersteinfelder, auf etwa 40 Hektar. Eine Serie von Sturmfluten vor 3.500 bis 4.000 Jahren löste diese Steine aus dem Kreidekliff der Halbinsel Jasmund heraus und lagerte sie durch Küstenausgleichsprozesse hier an. Aufgrund der relativen Höhe der unfruchtbaren Feuersteinschicht existiert in diesem Gebiet bis heute nur ein spärlicher Heidebewuchs. Während der DDR nutzte man auch große Teile der Schmalen Heide als Truppenübungsplatz.
Praktisch gegenüber am Ostseestrand zieht sich auf einer Länge von 4,5 Kilometern das ehemalige „KdF“-Seebad Rügen in Prora entlang, welches die Nationalsozialisten in den Jahren 1936 bis 1939 errichteten.
Für Prora ist der Zwischenstopp mit kurzer Besichtigung des Dokumentationszentrums, welches sich direkt neben der ehemaligen Diskothek „M3 Miami“ in der Strandstraße 1 befindet, ein beliebtes Touristen-Ziel. Anhand interessanter Modelle sowie des ausführlichen Archiv- und Fotomaterials wird man dort umfassend über die Geschichte dieses Binzer Ortsteils informiert. Großzügige Parkflächen sind hier übrigens vorhanden, denn die Straße direkt vor den Blöcken ist eigentlich für den motorisierten Verkehr nicht mehr freigegeben.
Residenzstadt Putbus
Von Prora kommend, vorbei am Naturerbe Zentrum Rügen mit dem Baumwipfelpfad, welches die DBU-Naturfläche Prora im Waldgebiet der Granitz unter Schutz stellt und danach über die Ortschaften Lubkow und Karow erreicht man Zirkow mit seinem Karls Erlebnis-Dorf. Dort lässt sich gut einen Kaffee trinken, bevor es jetzt links auf die Entlastungsstrecke weiter nach Putbus geht.
<die>Die „Weiße Stadt am Meer“ ist die Kulturhauptstadt der Insel Rügen. Hier steht das einzige Theater Rügens, ein aufwendig restauriertes architektonisches Kleinod. Verschiedenste Museen und Kunstgalerien bereichern die historische Kulisse, in welcher der Denkmalschutz ganz oben auf der Agenda steht. </die>
Auf der Deutschen Alleenstraße zurück nach Stralsund
Ab der nächsten Ortschaft Kasnevitz geht es fast am Stück durch traumhafte Baumalleen zurück in Richtung Hansestadt. Bewusst darüber, man ist auf der Deutschen Alleenstraße unterwegs, die über rund 2900 Kilometer von der Ostsee bis zum Bodensee durch alle Bundesländer verläuft. Damit ist sie Deutschlands längste Ferienstraße. Der erste Abschnitt der Deutschen Alleenstraße beginnt auf Rügen und wurde am 3. Mai 1993 eingeweiht.
Entgegen der im Westen dann schon relativ tief stehenden Sonne wird die Fahrt durch die Alleentunnel zum Erlebnis für sich. Hier ist insbesondere auf den Anhöhen einmal mehr bemerkbar, dass man sich zur Sommerzeit im nördlichen Flachland befindet. Das faszinierende Lichtspiel aus Sonne und Schatten durch das vor allem im Hochsommer recht abdunkelnde Blätterdach hindurch begleitet den Biker zurück bis nach Stralsund. Aber: Achtung Gegenverkehr bei tief stehender Sonne!
FAZIT der Rügen-Tour
Die Insel Rügen ist groß und gibt strecken- und fahrtechnisch so viel her, dass einmal Rund Rügen komplett an einem einzigen Tag stressfrei eher nicht zu bewältigen ist. Daher ist es sinnvoll, sich diese Tour in mehreren Abschnitten vorzunehmen, wenn man zwischendurch auch einmal längere Pausen einlegen bzw. etwas anschauen möchte. Auf diese Weise hat man schließlich auch immer einen guten Grund zum Wiederkommen an die wunderschöne Ostsee.