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Text: Victoria Kuhn
Fotos: Franz Kirchhoff
Tag 1 - Von Bad Wildbad nach Bad Brückenau
Es geht schon wieder los....
Schon zum vierten Mal startet die End of Season Tour des BASECAMP OSTSEE TOURER in Bad Wildbad und macht sich auf den Weg nach Stralsund.
Der Großteil der Gruppe trifft sich in Bad Wildbad, lediglich Klaus und Norbert werden später eingesammelt. Mit einer leichten Verspätung geht es, bei durchwachsenem Wetter, um kurz nach 9 Uhr los. Erstes Ziel ist das Kloster Maulbronn, wo der erste Fahrer, Klaus, eingesammelt werden soll. Aufgrund der leichten Verspätung wählt Franz eine etwas direktere Route, sodass das Kloser um kurz nach 10 Uhr erreicht ist.
Das Zisterzienserkloster aus dem 12. Jahrhundert erfuhr im Laufe der Zeit immer wieder leichte Umbauten. Nach der Reformation richteten die Herzöge von Württemberg in den Räumlichkeiten eine Klosterschule ein. Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster zum nationalen Baudenkmal erklärt. Seit 1993 gehört es zum UNESCO Weltkulturerbe.
Dann geht es weiter, auf vizinalen Straßen, in den Odenwald. Dort wird in Eberbach Halt gemacht und Mittag gegessen. Die weitere Tour führt die Fahrer durch den Spessart an den Fuße der Rhön, wo Norbert bereits wartet. Nach einem gemeinsamen Abendessen geht es dann recht frühzeitig ins Bett.
Tag 2 - Von Bad Brückenau nach Wernigerode
Pünktlich um 9 Uhr geht es los in Richtung Wasserkuppe. Der Berg ist mit 950 Metern Höhe der höchste Berg der Rhön und gleichzeitig auch die höchste Erhebung des Bundeslandes Hessen. Bei guter Sicht reicht der Blick von hier aus bis zum Hohen Meißner, dem Rothaargebirge und dem Taunus. Bekannt ist die Wasserkuppe besonders als „Wiege des Segelflugs“. Das hier befindliche Segelflugzentrum umfasst die älteste Segelflugschule der Welt, eine Gleitschirmflugschule, das Deutsche Segelflugmuseum und den „Flugplatz Wasserkuppe“ für Segel- und Motorflugzeuge. Das ebenfalls äußerst bekannte Radom Wasserkuppe – eine Radarkugel - ist das höchstgelegene Gebäude Hessens.
Nach einer kurzen Rast mit weitläufigem Blick geht es, auf ebenso kurvigen Straßen wie bisher, nach Thüringen. Genauer gesagt, führt die Strecke nach Eisenach - zu der berühmten Wartburg. Die Burg, die einst Heimat der ungarischen Königstochter Elisabeth (Elisabeth von Thüringen) und eine Zeit lang auch Unterschlupf für Martin Luther (Junker Jörg) war, gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Hier übersetzte Martin Luther übrigens in nur elf Wochen das Neue Testament ins Deutsche. Auch Johann Wolfgang von Goethe war hier mehrfach zu Gast.
Nun geht es weiter Richtung Harz, den die Gruppe von Süden nach Norden durchfährt um dann, am frühen Abend, an ihrem Tagesziel in Wernigerode Halt zu machen.
Diese Strecke der End of Season ist übrigens nicht nur wegen der Wasserkuppe und der Wartburg geschichtlich geprägt: Auf der etwa 330 Kilometer langen Etappe haben die Fahrer auch zwei Mal die ehemalige Innerdeutsche Grenze überquert.
Tag 3 - Von Wernigerode nach Schwerin
Vom nördlichen Rand des Harzes geht es in die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns - nach Schwerin. Auf dem Weg dorthin überqueren die Fahrer wieder mehrfach die ehemalige Innerdeutsche Grenze und machen auch kurz an ihr Halt. Und zwar am Grenzdenkmal Hötensleben, welches ein noch original erhaltenes Teilstück der hier einst in Betrieb befindlichen Grenzanlage zeigt. Die Anlage ist Teil der "Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn", die sich 18 Kilometer weiter nördlich befindet. Außerdem gehört sie zum Europäischen Kulturerbe. Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Anlage geht es weiter Richtung Norden.
Der nächste Stopp ist in Salzwedel geplant - in der ältesten Baumkuchenbäckerei Deutschlands. In der Bäckerei, die seit 1807 besteht, gibt es Baumkuchen nach Original-Geheimrezeptur von Johann Andreas Schernikow. Und diese sind nicht im freien Handel erhältlich. Sie werden lediglich dort im Geschäft verkauft. Die OSTSEE TOURER dürfen in die Backstube schauen und miterleben, wie so ein originaler Baumkuchen entsteht. Natürlich mit anschließender Verkostung!
Frisch gestärkt geht es danach weiter. Die Strecke wird nun immer gerader und flacher, doch Franz hat auch hier wieder kleine Nebenstraßen herausgesucht, sodass der Fahrspaß ungemindert ist. Nach knapp 300 Kilometern kommen alle in ihrem Hotel in Schwerin an. Ein kleiner Stadtbummel vor dem Abendessen mit Blick auf das berühmte Schloss darf natürlich nicht fehlen. Dann ist auch schon wieder Nachtruhe angesagt.
Tag 4 - Von Schwerin nach Stralsund
Da das Wetter besser ist als gedacht, wird kurzerhand der Plan für die vierte Etappe der End of Season geändert. Anstatt durch das Hinterland über Güstrow, Gnoien und Grimmen zu fahren, wird eine Strecke entlang der Küste gewählt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es zunächst zum Schweriner Schloss, welches jahrhundertelang die Residenz der mecklenburgischen Herzöge war und heute den Landtag Mecklenburg-Vorpommerns beherbergt. Danach führt die Strecke über den Schweriner See nach Sternberg und von dort aus nach Bützow. Nun, weiter mit Fahrtrichtung Nord, wird über Satow und Rostock Kurs auf Warnemünde genommen. Ein Stopp mit einem frischen Fischbrötchen am Alten Strom darf hier natürlich nicht fehlen, bevor die Fähre nach Hohe Düne bestiegen wird. Mit einem zurückschauenden Blick auf das Wahrzeichen Warnemündes - den Leuchtturm - fährt die Gruppe dann weiter zum nächsten Stopp nach Graal-Müritz. Dort lassen sie es sich nicht nehmen, dem breiten und freinkörnigen Sandstrand einen Besuch abzustatten. Zum Baden ist es im Oktober aber wirklich zu kalt. Deshalb geht es rasch weiter auf die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Der nächste Stopp ist am Grenzweg 12 ("Buhne 12") in Ahrenshoop. Hier verläuft die ehemalige Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern. Außerdem hat man dort einen herrlichen Blick auf die Ostsee. Jetzt aber weiter, die Kaffeepause ruft - und zwar im Café TonArt in Born. Frisch gestärkt mit einem ordentlichen Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee ist die weitere Strecke über Prerow und Barth bis nach Altenpleen schnell geschafft. Kaum in der Gegend um Altenpleen angekommen, werden die Fahrer von Kranichschwärmen begleitet. Ein wirklich majestätischer Anblick. Es ist schon recht spät, das Ziel Stralsund nicht mehr fern. So kommt die Gruppe am frühen Abend in der MOTOBIKE-AREA des "Altstadt Hotels zur Post" an.
Bei einem kühlen Stiefelbier bedankt sich Werner für die gelungene Fahrt. Einen besonderen Dank richtet er dabei an Tourguide Franz und Schlussfahrer Thorsten aus Berlin: "Man merkt ihn nie, aber er ist immer da und macht seinen Job damit souverän."
Tag 5 - Große Rügenrunde
Am letzten Tag der EOS 2019 fahren die OSTSEE TOURER eine große Rügenrunde. Wie immer wird die Insel in einem großen Schlenker quasi komplett umrundet. Zunächst geht es nach Ummanz und dann nördlich über die Wittower Fähre nach Wiek zum "Flotten Fisch" wo ein kurzer Imbiss-Stopp ansteht. Danach führt die Route zum berühmten Kap Arkona mit seinen Leuchttürmen und weiter in das verschlafene Fischerdorf Vitt.
Über Juliusruh und Glowe ist der Königsstuhl das nächste Ziel. Als weitere Highlights stehen noch der Fährhafen Mukran, Prora und Putbus auf dem Programm. Dann ist der letzte Tag auch schon wieder vorbei.
Alle sind sich einig: Die EOS war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant lassen die Fahrer die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren und erhalten ihre Urkunden sowie jeweils ein Bierglas mit einer persönlichen Widmung als kleine Aufmerksamkeit.